Loftartiger Zubau über den Dächern von Platt

Loftartiger Zubau über den Dächern von Platt. In Platt 28 geht Wolfgang Seher zur Sache. Er entwirft, schreinert und schremmt und überträgt stilsicher Elemente des Weinbaus in moderne Architektur.

Loftartiger Zubau über den Dächern von Platt

Loftartiger Zubau über den Dächern von Platt. In Platt 28 geht Wolfgang Seher zur Sache. Er entwirft, schreinert und schremmt und überträgt stilsicher Elemente des Weinbaus in moderne Architektur. Ein modernes Statement, ein Ausdruck seiner Persönlichkeit. Geschichteter Beton, Eichenholz und Nirosta dominieren die neue Architektur im alten Vierkanthof der Familie Seher. Von 2010 bis 2014 wird umgebaut und saniert. Dabei entsteht Architektur, die Funktionalität in einer sehr konsequenten und individuellen Zeichensprache ausdrückt.

Vom Saustall zum Schaumwein

Schon 2008 ist Wolfgang Seher klar: „es muss etwas gebaut werden.“ Und so beginnt die Metamorphose vom Schweine- und Pferdestall zum Verkostungsraum und Lager für Wein. Der Gebäudetrakt wird vollständig entkernt und erneuert. Was Wolfgang Seher will, ist ein repräsentatives Ambiente, ein optimal temperiertes Lager und einen praktischer Verkaufsraum. Alles „Alte“ wird grob verputzt und das Gewölbe wird zum Teil erhalten – was neu ist, ist glatt und edel und zeitlos im Design. Keine schreienden Farben

oder Blickfänge sondern silber, grau, schwarz und Weiss dominieren die Architektur innen wie außen.

Vom Keller aufs Dach

Von der Kellergasse hinauf in luftige Höhe.

Dort, über dem ehemaligen Stall passiert heute, was lange Zeit im Keller stattfand – das Verkosten des Weins. Der loftartige Raum, hebt den Besucher über die Dächer von Platt.

Die Fassade aus geschichtetem Beton steht für den Boden der Weinberge der Umgebung, die man durch eine großzügige Glasfront auch sieht. Zwei anschließende Terrassen zeigen die Schönheit des Retzer Landes – Inklusive Dachlandschaft von Platt – ein wunderschönes Beispiel niederösterreichischer Baukultur und ein echtes Erlebnis. „Ein grader Michl“

Wolfgang Seher liebt die Ordnung und seine Ordnung ist rechteckig. Das sieht man in der geradlinigen Gestaltung der Fassadenelemente und der Einrichtung im Inneren.

Tische aus den alten Dachstuhlsparren des Altbaus, selber gemacht und so lange perfektioniert, bis die Oberfläche perfekt ist, prägen den Raum.

Gegen die Wand

Und es gibt noch ein weiteres architektonisches Highlight zu entdecken. Die Wand, die das Dach des luftigen Zubaus trägt, steht wie ein Wahrzeichen im Inneren des Vierkanthofes.

Gestockter Beton, den Wolfgang Seher so lange mit dem Meisel bearbeitet hat, dass man heute den Eindruck hat direkt in das Erdreich zu blicken. Und weil aus dem Boden der Wein wächst, wachsen die Reben aus der Wand.

Neue Architektur im „alten“ Gewand

Das das „gstandene Bauernhaus“, wie der Winzer Wolfgang Seher sein Elternhaus bezeichnet, architektonische Finesse hat, ist von außen nicht sichtbar. Verborgen liegt der Schatz der sich Schritt für Schritt eröffnet und ein rundum Erlebnis bietet – fürs Auge und gewiss auch für den Gaumen.

Bauherr: Wolfgang Seher

Planung: Wofgang Seher & Architekturwerkstatt, Marc Mitterndorfer