Mühle in Jetzelsdorf

Gläserner Zubau für eine alte Mühle. So entsteht gute Architektur mit Herz und Hirn. Heidi & Christoph Bauer bewahren & erneuern mit Liebe & Weitblick die alte Mühle in Jetzelsdorf.

Mühle in Jetzelsdorf

Gläserner Zubau für eine alte Mühle. So entsteht gute Architektur mit Herz und Hirn. Heidi& Christoph Bauer bewahren & erneuern mit Liebe & Weitblick die alte Mühle in Jetzelsdorf.

„Neugierig und experimentierfreudig“, so beschreibt sich der Winzer Christoph Bauer. Seit drei Jahren genießt er mit seiner Frau Heidi und den beiden Kindern den spektakulären Zubau aus Glas. Der Blick in Innenhof und Garten ist frei.

Neu gestalten – dauerhaft bewahren

Alte Fotos beweisen, das moderne Ambiente, das die Bauers in Haus und Hof geschaffen haben, war einst eine Mühle.

„Wir haben uns die Augen öffnen lassen“ so Christoph Bauer. Ihr Planer und Architekt geht weg vom alten Raumkonzept und schafft Licht, wo vorher Dunkelheit herrschte.

Es entsteht eine neue Welt von 65 m2 – ein Pavillon aus Glas. Dort wird heute gekocht, gegessen, geredet und entspannt. Drinnen – und doch draußen. Der Altbestand wird liebevoll und mit professioneller Unterstützung eigenhändig saniert. Die Kastenfenster erstrahlen in neuem Glanz, der alte Fußboden ist aufpoliert und Fliesen aus vergangener Zeit sind entstaubt und werden wieder betreten. Ein Altes Geländer hier, eine Lampe des Großvaters dort, eine restaurierte Holztür da – Details, die der zeitgemäßen Architektur des Zubaus als Kontrapunkt jede Menge Charme verleihen.

Offen für Außen

Ebenerdig verschmelzen private und öffentliche Räume ineinander. Dazu bedarf es Mut, den Bauherren und Architekt mit viel Fingerspitzengefühl beweisen. Es gibt Raum zum Verkosten, zum Verwalten, zum Kaufen und zum genussvollen Zusammensein. Dann werden Küche und Wohnraum der Familie zum Wirtshaus. Das Wohnhaus ist Weingut und das Weingut wird zum gläsernen Gourmettempel für seine Gäste. Geschmack kann man sich nicht kaufen

…aber planen. 3 Jahren Planung folgen 2 Jahre Umsetzung. Danach wirkt alles plötzlich so, als wäre es schon immer so gewesen und als müsste es so sein – nicht gewollt und erzwungen, sondern einfach passend. Natürliche Materialien im Innenraum verbinden sich nahtlos mit dem Innenhof und dem Garten.

Das einzig trennende Element – ein fast raumhohes Regal aus Eichenholz. Es trennt den Ess- vom Wohnbereich und ist so klug gestaltet, dass es niemals vollkommen „zugerammelt“ werden kann. Und der Wein ist immer präsent.

Westseitig dienen Weinreben dem Zubau als natürliche Klimaanlage und Beschattung.

Die Reben gehen über in das begrünte Dach des Pavillons, das auf zwei hölzern wirkenden Wandflächen aus Sichtbeton aufliegt.

Zeit zum sein

Heute ist für Heidi und Christoph Bauer Zeit zum Sein und beobachten, wie sich ihr Traum im Alltag anfühlt – wie die Patina, die sich über alles legt die Steinpflasterung des Innenhofs komplett macht. Seit 1950, seit dem das Haus im Besitz der Familie ist, ist viel passiert.

Und wie Christoph Bauer sagt „je älter die Reben, desto besser der Wein“. So bringen Sanierung und Zubau die Wurzeln der Familie zum Vorschein und bauen darauf zeitgemäße Architektur. Gut, dass das Winzerehepaar diese Idylle großzügig mit uns teilt.

Bauherr: Heidi und Christoph Bauer

Planung: ah3 architekten zt GmbH und Andi Breuss