NÖ gestalten 138 5 Unter der Moderation von Judith Weissenböck hoben Bür- germeister Leopold Muck und Vereinsobmann Fritz Rieder die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und das daraus resul- tierende „Wir-Gefühl“ als große Lebensqualität innerhalb einer Dorfgemeinschaft hervor. Die musikalische Beglei- tung der Blasmusikkapelle Ameis und ein „Bandl-Tanz“ der Volksschulkinder aus Staatz vermittelten Brauchtum als lebendige Tradition. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll wurde von Landesrat Mag. Karl Wilfing vertreten. Dieser erinnerte sich an seine Jugend und die teilweise schwieri- gen und kräfteraubenden Arbeitsbedingungen. Arbeiten, die mittlerweile von modernen landwirtschaftlichen Ge räten übernommen werden. Landesbaudirektor DI Peter Morwitzer sprach im Inter- view die positiven Veränderungen im Bezug auf die Ein- stellungen der Menschen zum Bauen an. Mittlerweile wird Altes nicht gleich mit abbruchreif gleichgesetzt, son- dern als erhaltenswürdig betrachtet und die Bedeutung des kulturellen Erbes erkannt. DI Petra Eichlinger, Leiterin von NÖ gestalten, definierte den Begriff Hintaus als ein ländlich strukturiertes bauli- ches Gefüge hinter der repräsentativen Fassade, wo sich der Alltag mit all seinen Facetten abgespielt hat. Durch strukturelle Veränderungen und den Rückgang der klein- strukturierten Landwirtschaft hat dieses „Biotop“ vieler- orts an Bedeutung verloren. Hintaus bedeutet für jeden etwas Anderes. In vielen Fäl- len ist es ein Ort der Erinnerungen, ein verklärtes Stück Heimat, ein Gefühl der Geborgenheit mit besonderen Gerüchen, Stimmungen und Emotionen. Hintaus lässt sich nicht eingrenzen. Es ist ein Stück Freiraum mit Besonder- heiten und Kreativität, welche das Hintaus-Fest zum Mit- telpunkt und die Stimmung von damals lebendig macht. 52 Wegstationen wurden dafür errichtet und die zahlrei- chen Besucher hatten sichtlich Spaß. Die typischen Holz- stadeln der Region boten Platz für viele Ausstellungen.