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PFARRE “UNSERE LIEBEN FRAUEN” in Schöngrabern

Wer auf dem Weg von Hollabrunn zum Grenzübergang Kleinhaugsdorf die Strecke wählt, die durch Ortschaften führt, anstatt über die rezent ausgebaute Weinviertler Schnellstraße S3 zu fahren, kommt entlang der alten Verbindung zwischen Wien und Mähren durch Schöngrabern. Und wer dort abbiegt und einen Zwischenhalt einlegt, wird mit einem besonderen architektonischen Erlebnis belohnt. Bis zur Barockzeit genossen Reisende noch direkt entlang dem später verlegten Hauptweg den speziellen Ausblick: auf den außergewöhnlichen Reliefschmuck an der Apsis der romanischen Kirche von Schöngrabern, einem bedeutenden Bauwerk, das im 20. Jahrhundert sogar Forscher aus Frankreich und den Niederlanden beschäftigte und der Wissenschaft bis heute Rätsel aufgibt. Auch wenn zuletzt sogar die Datierung der Entstehung der ausdrucksstarken Bauplastik hinterfragt wurde, folgen die weiteren Ausführungen des Beitrags vorwiegend den Erkenntnissen, die der renommierte Kunsthistoriker Rupert Feuchtmüller (1920-2010) in mehreren Publikationen vorgelegt hat, so auch im kompakten Kirchenführer, der direkt vor Ort aufliegt. …….

Hansen Villa Ternitz 45

VILLA HANSEN in St. Johann am Steinfelde

Als Moritz Welzl (1836-1913) am Ort seines Wirkens als Fabrikant und Bürgermeister um 1879 eine 16 Zimmer Villa im Ringstraßen-Stil errichten ließ, hätte er wohl nicht gemutmaßt, dass dereinst das Fortbestehen seines Heimes unter der Ägide musischer Künste erfolgen sollte.
In weiblicher Hand wurde seit Ende der 1970er Jahre der Erhalt des Hauses gesichert, vormals durch eine Künstlerin, nunmehr durch eine Musikwissenschaftlerin und Universitätsprofessorin beide ersten Ranges.
Von der Tochter der Künstlerin Helga Philipp-Okunev (1939-2002) übernahm die Musikwissenschaftlerin die Geschicke für die Villa Welzl in St. Johann am Steinfelde bei Ternitz, die sich besonders herrschaftlich zeigt, wenn man den ursprünglichen Zugang über den Fluss zu ihrer Schauseite wählt. „Grandezza“ ist ein Attribut, das Gutachterin Renate Wagner-Rieger im Juni 1978 dem Bauwerk zuschreibt, wie man unter geschichtswert.at als Zitat nachlesen kann. Marion Lugers Artikel thematisiert zudem, dass die Planung durch Theophil Hansens (1893-1891) nicht vollständig belegt ist. Andere Stimmen ziehen die Urheberschaft durch den berühmten Ringstraßenarchitekten nicht in Zweifel, darunter Architekturhistorikerin Iris Meder in der „Architekturlandschaft Niederösterreich 1848-1918“. …..

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VILLA EISENWERK

Wo heute Vogelgezwitscher aus den Baumkronen über dem Mühlbach aufsteigt, dröhnte einst industrielle Lautkulisse den Hang empor.

Keine Klangwolke gewiss, doch Ursache der Entstehung einer besonderen Villa, die heute den Namen „Eisenwerk“ trägt und das Versprechen nach Sommerfrische einlöst. Errichtet wurde sie an der Grenze zwischen Göblasbruck und Wilhelmsburg durch Adolf Schmid von Schmidsfelden (1859-1917), seines Zeichens Pionier der Eisen- und Stahlindustrie, als Herrenhaus mit Ausblick auf die Werkzeugschmiede und Tempergießerei der Firma M.Schmid&Söhne, die als Familienunternehmen von seinem Vater gemeinsam mit ihm und seinem Bruder August begründet worden war. Zwei Ausbaustufen lagen laut hauseigener Website am Weg von den Plänen aus dem Jahr 1895 bis zur Vollendung des Bauwerks im Jahr 1908, das nun in fünfter Generation in Familienbesitz ist und seine gastfreundlichen Tore für Erholungsuchende öffnet. Im Obergeschoß laden zwei großzügige Ferienwohnungen ein, die zum genussvollen Verweilen gemietet werden können. ……

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WOLFGANGSKIRCHE IN KIRCHBERG AM WECHSEL

„Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung“, heißt es in der Offenbarung 20:6.

Für welchen niederösterreichischen Sakralbau könnte es ein passenderes Motto geben als für die Wolfgangskirche in Kirchberg am Wechsel? Das Bauwerk, das im Lauf seines Bestehens bereits zwei Mal Ruine war, hat als Wehrkirche viele Jahrhunderte überdauert und wird von einer aktiven Gemeinschaft bis heute gepflegt. Der Verein „Freunde der Wolfgangskirche“ hat anlässlich seines 50-jährigen Bestehens ein hervorragendes Buch über das Denkmal herausgegeben, verfasst von Obmann Johann Mitter, wo man einen Überblick über die facettenreiche Geschichte des Gebäudes findet. Kurz zusammengefasst: Der Anlass zur Errichtung war ein Akt der Selbstbestimmung des „Artholf von Ofenpeckh“ gegenüber dem lokalen Pfarrer und dessen bestehendes Gotteshaus. Im Auftrag des adeligen Bauherren begann der Bau um 1390 und wurde von seinen Söhnen um 1450 vollendet. Am Nordportal, gestaltet durch Jörg von Straubing, verweist ein Relief, auf dem Ofenpeck und seine Söhne rund um den heiligen Wolfgang knien, auf die Stiftung. Dass „die ursprüngliche Färbelung besonders gut erhalten“ ist, stellt „heute eine absolute Seltenheit an gotischen Portalen in Österreich“ dar, erklärt Johann Mitter. ………..

©Romana Fürnkranz

SIEDLUNG AM DOKTORBERG in Kaltenleutgeben | “Zusammen ist man weiger allein”

Ein Porträt über das Leben am Doktorberg könnte den Titel „Zusammen ist man weniger allein“ tragen, doch anders als im französischen Roman von Anna Gavalda, der mit Audrey Tautou verfilmt wurde, ist die erweiterte Gemeinschaft auf Dauer ausgerichtet. Seit 1969 arrangieren sich 125 Einfamilienwohnhäuser elegant gereiht und abgestuft auf Wienerwaldhängen über dem einstigen Wasserkurort Kaltenleutgeben, an dem auch der amerikanische Schriftsteller Mark Twain (1835-1910) zu weilen pflegte.

Das Ensemble der Architekten Harry Glück (1925-2016) und Carl Auböck (1924-1993) zählt zu den interessantesten Siedlungen verdichteten Flachbaus in Niederösterreichs. Die niedrigen Kubaturen der Häuser fügen sich in ein harmonisches Gesamtbild, das von Bäumen und Hecken gerahmt wird. Fünf Haustypologien sind vertreten, davon jedoch nur ein Typus zweigeschoßig, in Staffelung von 98 bis 135m2, vom kompakten Grundriss bis zur L-Form angelegt, wie Georg Krutak erklärt, dessen Familie seit nunmehr über fünf Jahrzehnten ihr persönliches Schmuckstück am Waldrand bewohnt. Die Kinder lernten am Abhang zum Ort Skifahren – ganz der frühen Wienerwald-Tradition des Wintersports entsprechend, wie man in Gerhild Krutaks „Altes und Neues aus Kaltenleutgeben“ nachlesen kann. ….

Baujuwel 173

DAS BISTUMGEBÄUDE ST. PÖLTEN | Wo der Glaube residiert

Ein Freiraum, durch Mauern ringsum eingefasst: So könnte man „Hof“ definieren. Auch das Bistumsgebäude im Zentrum von St. Pölten ist eine Anlage, deren Komposition mit Brunnenhof, Kreuzganghof und Binderhof gleich mehrfach dieses architektonische Element einbezieht und damit gewissermaßen eine „Stadt-in-der-Stadt“ bildet. Grünraum bieten Bischofs- und Kapitelgarten. Im Verbund mit dem St. Pöltner Dom angelegt, repräsentiert das Bistumsgebäude eine Bauepoche, die in besonderem Maß die niederösterreichische Landeshauptstadt geprägt hat: das Barockzeitalter. Und doch unterscheidet es sich deutlich von den opulenten Fassaden jener Bauepoche, die man gleichenorts etwa am Rathausplatz vorfindet: „Zum Unterschied von dem schlichten Äußeren des gesamten Baukomplexes zeigen das Dominnere und verschiedene Räume des Bistumsgebäudes eine prunkvolle spätbarocke Ausstattung, an der die bedeutendsten Künstler jener Zeit beteiligt waren“, wie es in der Österreichischen Kunsttopographie zu den Kunstdenkmälern der Stadt St. Pölten heißt. In dieser Publikation findet man eine ausgezeichnete Beschreibung  ……

Retzer Hauptplatz

DER RETZER HAUPTPLATZ | Bunte Klänge in Harmonie

Mit welchem musikalischen Begriff ließe sich der Stadtplatz von Retz, an dessen höchster Stelle im historischen Ambiente des Standesamtes schon so manches Paar seinen schönsten Tag begangen hat, besser zusammenfassen als mit – Harmonie: „der Zusammenklang mehrerer für sich bestehender und in ihrer äußeren Erscheinung auch ganz verschiedener Töne zu einem Haupt- oder Gesamtklang“, wie es im online Lexikon musikwissenschaften.de heißt.

Rund um den rechtwinkeligen, leicht von Ost nach West ansteigenden Platz in den Ausmaßen von 180 x 70 Metern fädeln sich die historischen Stadthäuser auf, jedes für sich in charakteristischem Ton gehalten. Zwei Akzente treten hervor, deren Entstehung in das letzte Viertel des 16. Jahrhunderts fällt: das viergeschoßige „Verderberhaus“ ………..

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DIE RETZER WINDMÜHLE | Frischer Wind für ein Wahrzeichen

Windstärke ist das Maß, mit dem hoch über Retz, am Kalvarienberg, gemessen wird. Seit dem 18. Jahrhundert spiegeln sich in der Geschichte der Windmühlen der Weinstadt alle Facetten von Luftbewegung symbolhaft wider: von stürmischen Zeiten bis zur Ruhephase bei lauem Lüfterl.
„Wonn da junge Woaz / scho hoch steht / und g’rod’ no / a wegnl grea ist, / donn legt si oft / a zort’s Lift’l / in Ocka eene / und da Woaz / rauscht a wengl, / bewegt si / und wogt”, schreibt Herbert Fidesser in seiner Gedichte-Sammlung „Zwisch’n Onga und Kölla”, die im mittlerweile selten gewordenen Ui-Dialekt gehalten ist, einst im Weinviertel stark verbreitet. Der Wind lässt aber nicht nur das Weizenfeld in Wellen tanzen, sondern treibt auch die Räder der „Müh’“ an, um aus dem Korn mit viel „Miah” das Mehl zu produzieren – allesamt Begriffe aus Fidessers online Dialekt-Wörterbuch. …

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PFARRKIRCHE ZUR HEILIGEN MARIA IN LANGENHART

Kirchenbauten waren seit jeher Orte der Hoffnung und der geistigen Gemeinschaft. Die Pfarrkirche zur heiligen Maria von der immerwährenden Hilfe im westlichen Stadtteil Langenhart von St. Valentin entstand in den 1950er Jahren als Ergebnis einer Vielzahl an unentgeltlichen Arbeitsstunden seitens der Pfarrgemeinde – heute würden wir ein solches Engagement als Akt der Zivilgemeinschaft bezeichnen. Doch bis die Kirche 1955-1957 nach Plänen des Architekten Josef Friedl erbaut werden konnte, war der Weg weit. …

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SCHLOSS GREILLENSTEIN

“Nehmt mich auf, ihr Götter dieses Hauses, nimm’ mich auf, du heil’ger Ort!” – das sind die Worte, die Franz Grillparzer in seinem Stück „Die Ahnfrau“ seinen (Anti-)Helden Jaromir sprechen lässt, als dieser das Schloss erreicht, in dem das Stück spielt. Inspiriert wurde der Biedermeier-Dichter zu dem Drama während eines Aufenthalts in Jugendjahren auf Schloss Greillenstein von einem Porträt einer Dame in schwarzer Brauttracht, das man noch heute ebenso besichtigen kann wie den Ahnensaal der Familie Kuefstein und vielen weiteren architektonischen Preziosen der vierflügeligen Anlage im östlichen Waldviertel. …

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STILKLASSEN VON BERNDORF

In Niederösterreich findet man eine solche Rarität: die Stilklassen von Berndorf in zwei zusammengehörigen, 1908/09 erbauten Schulen. Der Unterricht in den Volksschulen erfolgte für Mädchen und für Knaben getrennt. Die neobarocke Architektur der Schulgebäude stammt von Max Hegele und Hans Peschl. Die künstlerische Innenausstattung entstand “mit architektonischer Beratung von Ludwig Baumann”, wie Architekturhistorikerin Iris Meder schrieb, die in ihrem Eintrag in “Architekturlandschaft Niederösterreich 1848-1918” die weltweite Bedeutung des Projektes hervorhob, zu der ebenfalls beitrug, dass es auch “die kostenlose erste Schulzahnklinik der Monarchie” umfasste. …

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SCHLOSS ERNSTBRUNN

Wenn man sich ein Bauwerk als eigenständigen Organismus vorstellt, dann kann angesichts der Komplexität von Schloss Ernstbrunn von einem sehr wandlungs- und widerstandsfähigen Wesen gesprochen werden. Die Baugeschichte der Anlage, deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, in nur einem Artikel durchgehend darzustellen, würde diesem Gegenüber nicht gerecht werden. Aufgrund der Plünderung des Schlossarchivs durch die Sowjetbesatzung nach Ende des Zweiten Weltkriegs behalten die ehrwürdigen Mauern viele ihrer Geheimnisse für sich. Vielleicht finden jene Unterlagen, die im Geheimen Staatsarchiv von Moskau liegen, doch eines Tages wieder zurück. …

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EVANGELISCHE KIRCHE IN KLOSTERNEUBURG

In der Zeit der Anfänge des 20. Jahrhunderts entstanden in Niederösterreich protestantische Kirchenbauten bedeutender Architekten wie Josef Hoffmann oder Otto Bartning. Zu jener Epoche wurde auch in Klosterneuburg innerhalb weniger Monate ein neues Pfarrhaus errichtet und im Juli 1908 eröffnet. Bis zur Errichtung der Kirche selbst sollten jedoch noch fast 9 Jahrzehnte vergehen. Die Gottesdienste wurden zwischenzeitlich im Gemeindesaal / Betsaal abgehalten. Seit 1995 ist Heinz Tesars markanter Kirchenbau fester Sitz für das geistliche Leben der evangelischen Gemeinde von Klosterneuburg. …

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SCHLOSS ROSENAU

Ausflüge nach Rosenau stehen zumeist entweder im Zeichen des Besuchs von Österreichs einzigem Freimaurermuseum oder unter einem romantischen Stern – hat sich doch das Schloss mit integrierter Kirche und Hotel als beliebter Ort für Hochzeiten etabliert. Zwei Attribute, die in der Bildsprache der Raumausstattung von Schloss Rosenau eine besondere Rolle einnehmen, sind die Rose und die Muschel. Doch über die Sphäre der Liebe hinausgehend eint die beiden Symbole sowohl die Bedeutung der Geburt bzw. Wiedergeburt als auch jene der Verschwiegenheit, wie man in Lexika zur Mythologie bzw. im Zusammenhang mit den Freimaurern nachlesen kann.

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PFARRE SEMMERING

Wer zur Jahrhundertwende am Semmering zu Gast war, kam an dieser Promenade nicht vorbei: Einstmals Hochweg genannt führt die seinerzeitige Flaniermeile am Grandhotel „Panhans“ vorbei und schenkt einen atemberaubenden Blick in das alpine Niederösterreich. In unmittelbarer Nähe zum Hotel
wurde oberhalb der heutigen Hochstraße auf einem Grundstück, das von Johann II. Fürst Liechtenstein gestiftet worden war, auf Initiative eines Kirchenbauvereins ein Kleinod geschaffen. …

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SCHLOSS ROHRAU

Ein Werk des bedeutenden Komponisten Joseph Haydn, weltberühmter Sohn des Ortes Rohrau, trägt im Titel ein Indiz für die überraschenden Wendungen, welchen Umständen ein Bauwerk mitunter seinen Erhalt verdankt. Es handelt sich um die 1785 entstandene Sinfonie “La Poule”, zu Deutsch: die Henne. Denn just jenes Gefieder war es, wie Hausherr Johannes Waldburg-Zeil zu erzählen weiß, das in der Nachkriegszeit in der Beletage von Schloss Rohrau zur Mast gehalten wurde. …

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SCHLOSS TOTZENBACH

Ist es Luxus, ein Schloss zu besitzen? Seit fünfzehn Jahren liegen die Geschicke von Schloss Totzenbach in den Händen einer Familie, die es als bewusste Entscheidung für ein außergewöhnliches Bauwerk erworben hat. „Du kannst es nicht nur besitzen wollen“, meint Herbert Berger, der mit großer Hingabe und viel Herz gemeinsam mit seiner Frau Johanna, einer Künstlerin, für nachfolgende Generationen kulturelles Erbe bewahrt. …

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HAUS WITTMANN IN ETSDORF AM KAMP

Wie kaum ein anderes Privathaus in Niederösterreich steht der 1975 fertiggestellte pavillonartige Bau, den der bedeutende österreichische Architekt Johannes Spalt für den Möbelproduzenten Franz Wittmann in Etsdorf am Kamp schuf, für die Fortführung der Ideen der Moderne in einer Tradition, die von Josef Hoffmann und Adolf Loos geprägt worden war. So schrieb 1977 Architekturkritiker J. van Heuvel: „Loos verstand es mit ziemlich einfachen Mitteln, Großräumigkeit in seinen Entwürfen zu schaffen [. . .]. In Etsdorf fand ich auch wieder etwas davon.” …

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VILLA STRECKER IN BADEN

Schon beim ersten Eindruck, den den man am Gartentor zur Villa gewinnt, fällt einem der Beginn eines bekannten Liedes ein: „Schön ist ‘s in Baden“. Am Entstehungsort dieser Melodie kann man in der warmen Jahreszeit wunderbare „Gartenkonzerte“ wie auch „Sommerkonzerte“ mit Führung durch das Haus besuchen. Warum diese Musikveranstaltungen ins Leben gerufen wurden, lässt sich ebenfalls mit dem Titel eines Wienerliedes desselben Komponisten erklären: „Was man aus Liebe tut“. …

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PFARRKIRCHE HLL. MARIA MAGDALENA UND RUPERT IN SCHEIBLINGKIRCHEN

Ein runder Raum vermittelt Geborgenheit. Es gibt keine Hierarchien, alles ordnet sich symmetrisch um die Mitte des kreisförmigen Grundrisses. Ein Archetyp, der sich symbolhaft in der frühchristlichen Jerusalemer Grabeskirche manifestiert. In Scheiblingkirchen, einem pittoresken Ort in der Buckligen Welt, steht solch ein „Scheybl“, das offenbar namensgebend für das Gotteshaus war, das 1529 unter dem Namen „Scheyblkirchen“ angeführt wurde und somit Ausgangspunkt zur Umbenennung vom ursprünglichen Ortsnamen Puchberg zu seiner heutigen Bezeichnung wurde, so die Erklärung im Pfarrführer von Pfarrer Michael Hammer. …

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HAMMERBROTWERKE IN SCHWECHAT

Nicht nur zahlreiche Sprichwörter befassen sich mit dem Brot als wichtige Essenz des Lebens, sondern auch in der Literatur bis zurück zur Bibel wird das Grundnahrungsmittel in seiner Bedeutung thematisiert. Die ehemaligen Hammerbrotwerke in Schwechat bezeugen als Industrieruine den einstigen Nimbus, die
von der Produktion eines so wichtigen Lebensmittels ausging, nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. …

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SCHLOSS NIEDERWEIDEN

An jenem Ort, den der Österreichische Schriftsteller der Nachkriegsära Gerhard Fritsch in seinem Debütroman “Moos auf den Steinen” als “Schwarzwasser zum Schauplatz seiner Narration über Wiederaufbau und Umgang mit kulturellem Erbe erkoren hat, feierten im Barockzeitalter illustre Jagdgesellschaften opulente Feste.
Schloss Niederweiden wurde als „Lustgebäude“ im Auftrag von Ernst Rüdiger Graf von Starhemberg 1693/94 durch den bedeutenden Barockarchitekten Bernhard Fischer von Erlach errichtet. …

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BURG OBERRANNA IN MÜHLDORF

Die Geschichte von Burg Oberranna beginnt mit einem grundlegenden Bedürfnis im Mittelalter: Sicherheit und Überwachung. Der Griessteig, der sich auch Griesteig oder Griestisch schreibt, führte als Handels- und Verkehrsweg durch das Waldviertel.
Die Bezeichnung „Grie“ geht auf die Bedeutung „sandige Stelle“ bzw. „sandiges Ufer“ zurück, vermutlich besteht ein Zusammenhang mit dem Ausgangspunkt der Route in Marbach am Donauufer. Den Abschnitt zwischen Hinterhaus und Fohraberg schützend im Visier zu behalten lag im Fokus von Burg Oberranna. …

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SCHLOSS HARMANNSDORF

Teil 2

Am Areal von Schloss Harmannsdorf steht ein außergewöhnliches Bauwerk, das sich – aus der agrarischen Tradition kommend – zu einem Kulturbau transformierte. Ein Schüttkasten hat, wie schon der Dialektbegriff “Troadkasten” nahelegt, die wichtige landwirtschaftliche Funktion, Getreide als Vorratsspeicher aufzubewahren und ist damit ein Vorläufer unserer heutigen Silos. …

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SCHLOSS HARMANNSDORF

Teil 1

Im Waldviertel liegt, nicht weit von Eggenburg entfernt, ein Schloss, in dessen Mauern ein Werk entstand, das seit seiner Publikation 1889 als bedeutender Roman der Antikriegsliteratur zu einem Symbol der Friedensbewegung wurde. Im ersten Teil des Porträts des Orts im Rahmen der “Baujuwele in Niederösterreich” steht Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner als berühmteste Bewohnerin des Hauses im Mittelpunkt. …

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VILLA FRIEDMANN

in Hinterbrühl

Hinter einem schlichten Tor, das den Blick auf einen weitläufigen Park öffnet, verbirgt sich in Hinterbrühl eines der außergewöhnlichsten Zeugnisse des österreichischen Jugendstils im Bereich des privaten Bauens. Joseph Maria Olbrich, der bereits als junger Architekt mit der Wiener Secession 1897 ein Meisterwerk schuf, gestaltete für den Industriellen Max Friedmann 1898 bis 1899 eine Villa als Gesamtkunstwerk. …

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THERMALBAD

in Bad Vöslau

Wer an sommerlichen Tagen Erfrischung sucht, sitzt in Bad Vöslau im wahrsten Sinn des Wortes an der Quelle. Die heilende Wirkung des Wassers, erstmals 1136 schriftlich unter dem Namen “Feselover” erfasst, wurde schon im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts in wissenschaftlichen Studien bestätigt, wie man auf der website der 1936 begründeten Heilquellenverwertung – heute Vöslauer Mineralwasser AG – nachlesen kann. …

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DAS HAFNERHAUS

in Mödling

Die Renaissance war ein Zeitalter, das als besonders kunstsinnig in die Geschichte eingegangen ist. In Mödling gilt es gleich mehrerer solcher wertvollen Schätze baukulturellen Erbes jener Epoche zu entdecken. Im “Hafnerhaus”, das an der Hauptstraße Ecke Badstraße liegt, finden unterschiedliche Stränge künstlerischen Schaffens an einem Ort zusammen…

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JUGENDSTILSTADTHAUS

in Hollabrunn

Zwei mächtige graphitgraue Adler breiten ihre Flügel über eines der eindrucksvollsten Stadthäuser des Jugendstils in Niederösterreich. Am Hauptplatz von Hollabrunn gelegen, zeigt sich das Geschäftshaus mit seinem imposanten Auftritt als Repräsentant einer Zeit, in der das österreichische Architekturgeschehen bleibende Werte hinterlassen hat. …

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CAMPUS SACRE COEUR

in Pressbaum

Wer dem heiligen Herzen Jesu näher kommen möchte, muss mitunter Höhenmeter überwinden. In Paris gilt es den Montmartre zu besteigen, um die strahlend weiße Kirche Sacre Coeur zu besichtigen. In Pressbaum führt ein sanfter Aufstieg über die Klostergasse zum Ziel. …

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SOMMERFRISCHE

Die Kampbäder

Fröhlich leuchten Badeanstalten in Gars-Thunau, Schönberg, Plank, Stiefern oder an anderen schönen Stätten des Kamptals zwischen altem Baumbestand hervor. Streifen gliedern die Baukörper aus Holz: rot-weiß, grün-weiß, blau-weiß, je nach Ort. ….

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JUGENDSTILVILLA DESEYVE

in Waidhofen an der Ybbs

In die Amtszeit des legendären Bürgermeisters Dr. Theodor von Plenker fällt die Errichtung einer ganzen Reihe von Jugendstilvillen in Waidhofen/Ybbs. Dem Juristen, der ab 1894 siebzehn Jahre lang die Geschicke der Stadt lenkte, ist es zu verdanken, dass der Ort einen starken Innovationsschub erfuhr…

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DAS RATHAUS KORNEUBURG

Das Wahrzeichen der Stadt

Am 15. Februar 1896 übergab Architekt Max Kropf bei der feierlichen Eröffnung des 1895 fertig gestellten Rathauses dem Bürgermeister von Korneuburg den goldenen Schlüssel. Daraufhin bedankte sich der Bauherr Franz Schaumann bei “dem Künstler, der in nimmermüdem Eifer sein ganzes Können …

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JUGENDSTIL-ENSEMBLE

zwischen Brunn am Gebirge und Maria Enzersdorf

Ein Jugendstil-Ensemble, das man in dieser Dichte außerhalb einer großen Stadt nicht erwarten würde, prägt die Franz-Keim-Gasse, die genau an der Grenze zwischen den Ortschaften Brunn am Gebirge und Maria Enzersdorf liegt. Architekt Sepp Hubatsch, der 1873 in Siebenbürgen geboren wurde, war Gestalter und Bauherr in einer Person. …

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THERMALSTRANDBAD

in Baden

Das Thermalstrandbad öffnete seine Pforten 1926, im gleichen Jahr fand in Budapest die erste Schwimmeuropameisterschaft statt. Niemand geringerer als die damalige österreichische Sprungmeisterin Klara Bornett weihte den Sprungturm des Strandbades ein. Nach dem Vorbild adriatischer Seebäder wurde in Baden der europaweit größte künstliche Sandstrand in der Zwischenkriegszeit geschaffen. …

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EVANGELISCHE KIRCHE

in Wiener Neustadt

Am Ferdinand-Porsche-Ring von Wiener Neustadt blitzt zwischen den Bäumen eine Kirche auf: mit einem romanisch anmutenden Turm, der ein bisschen an einen Bergfried erinnert. Als der Sakralbau errichtet wurde, war es noch nicht lange selbstverständlich, dass evangelische Kirchen einen Turm tragen dürfen. …

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ZELLER HOCHBRÜCKE

in Waidhofen/Ybbs

Die traditionsreiche Eisenstadt Waidhofen/Ybbs birgt ein interessantes Beispiel für eine frühe Stahlbetonkonstruktion: die Zeller Hochbrücke aus dem Jahr 1898. Von hier aus hat man einen der schönsten Blicke auf Stadt und Fluss, aber auch das Bauwerk selbst ist eine ausführliche Betrachtung wert. …

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STADTTHEATER

in Berndorf

Ende September 1899 war in der Badener Zeitung zu lesen: „seit heute besitzt Berndorf auch ein Theater, nicht eine improvisierte, in irgend einen größeren Raum hineinadaptierte Bühne, sondern ein wahres und wirkliches Theater, ein Schmuckkästchen im vollsten Sinne des Wortes, das jeder größeren Stadt zur Zierde gereichen würde.“. …

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MAUER-ÖHLING

Jugendstil Architektur von Carlo von Boog

Die bedeutendste Jugendstilanlage Niederösterreichs wurde als Kaiser Franz Joseph-Landes-Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling um die Jahrhundertwende errichtet. Inzwischen umbenannt in „Landesklinikum Mostviertel Amstetten-Mauer“, werden bis heute hier neurologische und psychische Erkrankungen behandelt. …

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TULBINGERKOGEL

Berghotel

Die Geschichte des Hotels Tulbingerkogel zeigt, wie das Miteinander unterschiedlicher Bauphasen, aber auch Generationen heute noch funktionieren kann.
Das historische Kerngebäude wurde bei der Erweiterung in den 1970er Jahren ebenso wenig angetastet wie durch den Anbau aus dem Jahr 2001 von archisphere und Superreal. Doch zurück zur Geschichte des Hauses, die man u.a. bei Nicola Hirner in einem Aufsatz für die Zeitschrift „Hintergrund“ (2009) nachlesen kann. …