REGENWA SSERMANAGEMENT IM SIEDLUNGSRAUM Zum Beispiel kann überschüssiges Wasser von extensiven Gründächern zur Bewässerung tiefer liegender Dachgärten und angrenzender Grün- flächen zu ebener Erde genutzt werden, was zu einem kaskadierenden Regenwassermanagement führt. Schwammstädte nehmen Niederschlagswässer nicht nur auf, sondern reinigen und speichern es auch, bevor es durch Pflanzen und diffusions- offene Flächenbefestigungen verdunstet wird und mittels adiabater Küh- lung spürbar zur Verbesserung des Mikroklimas beiträgt. Die Speicherung von pflanzenverfügbarem Wasser im oberen Bodenbereich (d.s. die obe- ren 80 Zentimeter) führt in Kombination mit einer an den Standort an- gepassten Pflanzenauswahl zu einer deutlichen Reduktion der Kosten für Bewässerung und Pflege. Dachbegrünung, intensiv/extensiv gem. ÖNORM L1131 Retention, Wasserspeicherung, Verdunstung, Staubbindung, Kühlung Pflaster- oder Plattenbelag mit barrierefreier Normfugenbreite (optional hydroaktives, haufwerksporiges Betonpflaster) entspr. ÖNORM BI600 Retention, optional Wasser- und Luftdurchlässigkeit, Bodenbelebung, Grundwasser- dotierung Hydroaktive Pflasterfläche mit Fugenfüller aus Brechkorn BK 4/8 Retention, Wasser- und Luftdurchlässigkeit, Bodenbelebung, Grundwasserdotierung Hydroaktive Pflasterfläche mit Grünfuge Retention, Wasserspeicherung, Verdunstung, Staubbindung, Kühlung, Luftdurchläs- sigkeit, Bodenbelebung Gefälle zum Baum und belebter Boden Retention, Wasserspeicherung, Verdunstung, Staubbindung, Kühlung, Wasser- und Luftdurchlässigkeit, Bodenbelebung, Baumbewässerung, Grundwasserdotierung Schwammstadt mit Skeletterde Retention, Bodenbelebung, Baumbewässerung, Durchlüftung Gefälle weg vom Baum Trockenheit für den Baum und die Grünfläche Konventioneller Regenwasser- oder Mischwasserkanal Überlastung des Kanals, Überlastung der Kläranlage bei Mischkanälen bei Starkregen durch Dach- und Straßenwässer, ggfs. Notentlastung der Kläranlage GESTALTE(N) 13 3 4 6 5 7 8 • Recycling von Bestandsmaterialien, z.B. können Teile des Straßenober- baus im Rahmen von Bodenmischungen für Pflanzbeete und Stauden- mischpflanzungen genutzt werden, aber auch Pflastersteine mit offen- porigem Fugenanteil als Sickerpflaster Wiederverwendung finden; • Implementierung dezentraler Systeme bei Neugestaltungen: Straßen- entwässerungen können als attraktiv bepflanztes natur-basiertes Versi- ckerungs-, Retentions- und Speichersystem ausgebildet werden • Umdenken, z.B. bevorzugt Dachbegrünung anstelle von Kiesdächern • Sammeln von Niederschlagswasser zur Bewässerung des eigenen Gar- tens (Regentonnen, Zisternen) Technisch und gestalterisch bieten die Blaue und Grüne Infrastruktur eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ein kurzer Überblick zu einzelnen Maß- nahmen und ihren Effekten ist in der obigen Abbildung dargestellt. Die Wirkmächtigkeit eines dezentralen Regenwassermanagements kann durch die gezielte Kombination einzelner Bausteine gesteigert werden. Grafik: grünplan Landschaftsarchitekten, Leobendorf