Neugestaltung Aufbahrungshalle Brand

und die Neugestaltung der Außenanlage

Aufbahrungshalle und Platzgestaltung Brand – behutsam verändert

Eine wunderschöne alte Linde bildet den Mittelpunkt des Kirchenvorplatzes der Gemeinde Brand-Laaben. Umgeben von der, zur Kirche gehörigen, alten Friedhofsmauer, dem alten Pfarrhof, der Aufbahrungshalle und einem speziell gestalteten Mauerelement erscheint das Areal fast quadratisch.

Die Gebäude bilden ein stimmiges Ensemble, das eine heimelige Atmosphäre entstehen lässt. Diese harmonische Platzsituation, die ursprünglich nicht gegeben war, wurde von einem jungen Planungsteam durch achtsame Planung geschaffen.

Rund um die Uhr nutzbar
Wunsch der Gemeinde war es, an diesem Ort einen öffentlichen Raum zu gestalten, der sowohl bei Tag als auch bei Nacht bespielbar ist. Die Aufbahrungshalle sollte in diesem Zuge schöner und barrierefrei werden und man wollte auf dem Gelände auch ein öffentliches WC für Besucher unterbringen. Die alte Aufbahrungshalle wurde über die Jahre hinweg zwar immer wieder adaptiert, bedurfte nun aber einer umfassenden Renovierung. Dafür wurden alle später hinzugekommenen Holzkonstruktionen entfernt und der ursprünglich L-förmige Baukörper geschlossen. So entstand ein nahezu quadratischer, kompakter Baukörper und der dadurch gewonnene Raum bietet Platz für eine öffentliche WC-Anlage.

Vom Fenster zur Skulptur
Das einzige Fenster in der Aufbahrungshalle tauschten die Architekten gegen ein großes Portal, wodurch eine zweite Zugangsmöglichkeit in das Gebäude entstand. „Es war uns besonders wichtig, dass bei Trauerfeiern ein fließendes Kommen und Gehen entstehen kann. Früher konnte man nur durch das eher unattraktive Doppeltor an der Seite des Gebäudes in die Halle kommen und musste dort auch wieder hinausgehen, das brachte manchmal Unruhe in die Zeremonien“, erklärt der in der Gemeinde ansässige Architekt. Nun gelangen die Trauergäste direkt vom neugestalteten Platz über ein dekoratives Portal in das Gebäude und können es ungehindert auf der anderen Seite des Raumes wieder verlassen. Dieses Portal zeichnet neben seiner Funktionalität aber noch zwei weitere Besonderheiten aus. Sowohl von außen als auch von innen gesehen, wirkt es wie eine in die Mauer integrierte Skulptur, schaut man aber von innen durch das geöffnete Portal nach draußen, blickt man direkt auf den Kirchturm, der wie „eingerahmt“ erscheint.

Ein Besenstrich Verputz gibt den Außenwänden der Aufbahrungshalle Struktur und Wohligkeit und der dadurch entstandene erdige Charakter korreliert wiederum mit jenem der gegenüberliegenden Kirchenmauern. Die besondere Ästhetik des Ortes entsteht durch das speziell gestaltete Element an der vierten,  früher offenen, Seite des Platzes. Die Architekten entwarfen dafür ein spezielles Ensemble, bestehend aus einer Mauer aus Kratzbeton mit davorgesetzter Sitzbank und einem Brunnen. Durch diesen Bauteil erscheint das Areal vollständig eingefasst.

Granitsteine handverlegt
„Oberflächlich noch einmal differenziert und unterstrichen wird diese Umfassung durch die Kleinsteinpflasterung, mit der sich der Platz vom umgebenden Asphalt deutlich abhebt. Und auch in der Nacht bleibt diese Einfassung durch eine ganz speziell gesetzte Beleuchtung sichtbar. „In der Nacht schauts ja fast noch schöner aus“, freut sich Architekt Michael Karasek, der im alten Pfarrhof wohnt und somit rund um die Uhr den besten Blick auf den Platz hat – einen Platz, der quasi seinen persönlichen „Eingangsbereich“ darstellt.

Eigentümer: Gemeinde Brand-Laaben

Planung: Baukooperative GmbH