Zweieinhalb Meter über dem Terrain eröffnet sich eine tolle Aussicht: Üppiges Grün und eine kleinteilige Bebauung. Aufgrund des zu erwartenden Wasserstandes stehen die Gebäude auf Pfeilern. Der ortsansässigen Architektin Katharina Puxbaum ist es trotz vieler Anforderungen gelungen, ihr Wohnhaus mit Einfachheit und zugleich hohem architektonischem Anspruch zu gestalten.
Das Grundstück in Altenberg liegt an einem Donau-Altarm und gehört zur Gemeinde St. Andrä-Wördern. Die Vorschriften für das Bauvorhaben waren streng. Das Gebäude musste auf Säulen oder Pfeilern errichtet werden, und im Hinblick auf den 100-jährigen Hochwasserpegel ist die Konstruktion von Aufenthaltsräumen im Erdgeschoß untersagt. Trotz umfangreicher Anforderungen gelang es der Architektin, auf reduzierter Wohnfläche einen hohen architektonischen Standard mit Wohnkomfort zu verbinden.
Wohnraum und Terrasse mit Ausblick
Dabei legte sie besonderen Wert auf einen unkomplizierten, pragmatischen Entwurf. Das Gebäude für die fünfköpfige Familie mit gerade einmal 120 m² Wohnnutzfläche integriert sich nahtlos in die Siedlung durch seine einfache, rechteckige Struktur mit Satteldach. Das Bauwerk wurde nördlich auf dem Grundstück positioniert und mit der Längsseite nach Süden orientiert. So verfügen die Terrasse und der Wohnraum im ersten Obergeschoß nicht nur über eine herausragende Aussicht, sondern auch über passiven Wärmeeintrag im Winter. Der Zugang zu diesem Geschoß erfolgt über eine Außenstiege, die samt Terrasse in Lärchenholz konstruiert wurde.
Von außen zeigt sich das Gebäude mit einer weiß verputzten Fassade, Holzfenstern und einem Dach aus hellgrauen Ziegeln. Entlang der Südfassade erstreckt sich die Terrasse aus gräulichem Lärchenholz. Diese Kombination verleiht ein zeitloses Erscheinungsbild mit moderner Ästhetik. Photovoltaikmodule sind auf dem Dach installiert, eine Grundwasser-Wärmepumpe dient der Beheizung. Zudem existieren ein Entnahme- und ein Schluckbrunnen auf dem Grundstück. Bei Bedarf kann ein kleiner Kamin für zusätzliche Wärme sorgen. Sämtliche Aufenthaltsräume sowie die zugehörige Haustechnik wurde im 1. Obergeschoß platziert. Im Erdgeschoß befindet sich lediglich eine kleine Gartenküche samt Abstellraum, umgeben von einem Rasen mit Obstbäumen und einem Gemüsegarten.
Offener Wohnraum
Aufgrund der Orientierung des Gebäudes nach der Sonne und der dahingehenden Anordnung der Aufenthaltsräume im Grundriss verfügen diese über ausreichend Tageslicht. Nebenräume wie Sanitär-, Abstell- und Gangflächen sind hingegen nach Norden ausgerichtet.
Der offene Hauptraum stellt das Herzstück des Familienlebens dar. Große Verglasungen sorgen für lichtdurchflutete Räume. Boden-tiefe Fenster im Terrassenbereich ermöglichen einen direkten Außenzugang. Weiße Wände und die Textur des Eichenparketts sowie der Holzfenster verleihen dem Raum Wärme. Die sichtbaren Abdrücke der Schaltafeln an der roh belassenen Stahlbetondecke sowie die Ortbetonstiege ins Dachgeschoß kontrastieren mit der übrigen Einrichtung. Der Aufgang wurde zudem unauffällig hinter der Küche positioniert. Im obersten Stockwerk befinden sich die Schlafzimmer und ein kleines Badezimmer.
Vintage-Charme
Der Einrichtungsstil kombiniert zeitlose Elemente mit Vintage-Akzenten: Ein dänischer Teakholztisch aus den 60ern, ein Apothekerschrank und ein Küchenoberschrank aus vergangenen Zeiten. Ein geschnitzter Sessel als Erbstück komplettiert das Ambiente. Im Eingangsbereich sorgen alte Fliesen für einen charmanten Akzent.
Eigentümerin & Planung: Architektin DI Katharina Puxbaum
Autorin: DI Barbara Reiberger
Fotos: Romana Fürnkranz
Drohne: Christoph Bertos