Neubau in Holzmassivbauweise

in Türnitz

Ein Haus wie ein Stück Natur

Auch im freien Gelände ist behutsame Baugestaltung wichtig, denn gerade hier ist besonders auf die Einfügung in das Landschaftsbild zu achten. An einem Neubau mitten in der Natur zeigt sich besonders drastisch, ob der Architekt seine Sache versteht.

Auf den Umrissen des ehemaligen Elternhauses errichtet, zählt dieses Bauprojekt zweifelsohne zu jenen Beispielen, die zeigen, dass die Anpassung an die neuen heutigen Bedürfnisse unter Ermöglichung eines zeitgemäßen Wohnstandards und die Einfügung in das Landschaftsbild keinen Widerspruch darstellen müssen.

Der Reiz im Einfachen
Material und Konstruktion sind unprätentiös und schnell erklärt: Fundament und Sockelmauer bestehen aus Stahlbeton; das Gebäude selbst wurde mit Brettsperrholzplatten in Massivholzbauweise errichtet. Die Verkleidung der Fassade erfolgte mit vorvergrauten sägerauhen Lärchenholzbrettern mit offener Fuge, das Dach wurde mit Aluminiumblech eingedeckt. Die bauliche Hülle ist also gewiss nicht luxuriös ausgeführt. Entscheidend sind an diesem Objekt zwei Aspekte, nämlich einmal sein hoher ökologischer Standard mit einem Holzanteil von 70m3 und andererseits die äußere Gestaltung, die sich mit Steildach und Holzfassade der lokalen Bautradition verpflichtet hat.

Zukunftsfeste Haustechnik
Für die Heizung wird Erdwärme aus Tiefensonden kombiniert mit einer Wärmepumpe genutzt. Dazu gibt es eine automatische Wohnraumlüftung, sowie eine biologische Kleinkläranlage für das Abwasser. Ein Holzofen im Wohnzimmer dient als Ersatzheizung und zugleich als Herd, er sorgt auf Wunsch auch für angenehme Gemütlichkeit. Moderne Holz-Aluminium-Fenster mit Dreifachverglasung tragen ebenso zur Behaglichkeit und Energieeinsparung bei, wie die große Photovoltaikanlage am Dach des danebenliegenden Holzschuppens. Alte Formen, neue Linien
Vom Erscheinungsbild her ist das Gebäude mit seinem schlichten Satteldach und der Holzfassade einem landwirtschaftlichen Nutzbau nicht ganz unähnlich, erinnert es doch sogar ein wenig an einen bretterverschalten Heustadl. Diese wohlbekannte Grundform wurde hier architektonisch raffiniert adaptiert. Das kompakte und L-förmig gegliederte Haus integriert sich hervorragend in die hügelige Landschaft des Voralpengebiets. Bei flüchtigem Hinsehen fällt der Bau nicht besonders auf. Erst wenn man sich der fassadenintegrierten elegant geführten Außenbeleuchtung gewahr wird, die sich auch als Gestaltungselement um eine Gebäudekante legt, erkennt man darin das Wohnobjekt.

Innen eine Oase
Innen spielt der besonnen strukturierte Raumkörper ganz sein Platzangebot aus. Der Wohnraum reicht im oberen Stockwerk bis an den Giebel, große Wand- und Dachflächen erhalten durch ihre Holzsichtigkeit eine freundliche und dynamische Schraffur. Die großen Glasflächen lassen das Innen mit dem Außen verschmelzen und schaffen eine wohltuende Verbindung mit der Natur. Die Einrichtung wirkt schlicht und zurückhaltend und reduziert sich zum Teil auf einzelne liebgewonnene Erinnerungsstücke. Nicht viel lenkt hier ab, es ist ein Raumensemble, dem man seine wohltuende Ruhe sofort anmerkt.

Eigentümer: Dr. Christoph Wildburger

Planung: Zauner Architektur +