Ungewöhnlicher Neubau bei Raabs an der Thaya. Das erinnert an Kinder, die im Spiel die Scheune zu ihrem zweiten Zuhause machen, und ist ein wunderbares Beispiel für die neue Nutzung einer Gebäudeform, die die ländliche Struktur bei uns optisch prägt – die Scheune.
Wie unkompliziert und einfach es sein kann, eine Scheune tatsächlich zum Wohnhaus zu machen, zeigen Bauherren und Planer des eingeschossigen Ferienhauses in einer Scheune, mitten im Waldviertel. Nach nur einem Jahr sind Planung und Umbau abgeschlossen und die Familie kann sich in der Scheune einrichten.
Klein und schlicht
Das Landhaus bietet den Bauherren und ihren zwei Kindern heute mit knapp 80 m² Innenraum genau das, was sie sich vorgestellt hatten – einen Ort des Rückzugs und der Erholung. Die Räume sind gemütlich, schlicht und bewusst einfach gehalten. Einer der wichtigsten „Aufenthaltsräume“ der Familie ist der Garten. Der alte Baumbestand wurde erhalten und kann im lichtdurchfluteten Wohnraum durch die beiden offenen Seiten der Scheune bewundert werden.
Wohnen, nicht putzen
„Wir wollen auch mit den Schuhen direkt vom Garten ins Haus gehen können‘: sagt der Bauherr, der konsequent robuste Materialien auswählt. Vernünftige Materialien, die was aushalten, sind ihm wichtig – die Verwendung von Styropor ein Tabu. So stehen von der Holzriegelkonstruktion, über den Schiffboden im Innenraum und der unbehandelten Lärche als Terrassenboden natürliche und naturbelassene Materialien im Vordergrund. Auch die vom Regen geschützten Fenster sind in Holz gefertigt und ein Beweis für den sensiblen Umgang mit der ursprünglichen Gebäudeform und für den guten Geschmack. Gewärmt durch Sonne und Holz
In der Übergangszeit kommt man ganz ohne aktives Heizsystem aus. Eine auf dem Dach des Nebenstadels montierte thermische Solaranlage speist einen Pufferspeicher, von dem die gespeicherte Wärme aus der Sonneneinstrahlung über eine Deckenheizung an die Räume abgegeben wird. Wenn es dann kälter wird, kann zusätzlich über den Kaminofen angenehme Wärme erzeugt werden. Und wenn die Hitze im Sommer im Waldviertel über den Feldern brütet, freut man sich oder macht die großen Holztore einfach zu.
Aussicht nach innen und außen
Die Wandlung von der Scheune zum Landsitz ist wahrlich geglückt. Alle Vorteile der Scheune wurden genutzt: Die großen Tore holen geöffnet die Natur nach innen und vermitteln geschlossen Sicherheit und Geborgenheit im ursprünglichsten Sinne einer Scheune als Zufluchtsort. Heute ist die Scheune alt und neu zugleich. Sie strahlt nach außen hin Ruhe und Geborgenheit aus – gestärkt durch ein modernes Herz.
Die Bauherren sind zufrieden: „Wir hatten durch die professionelle Planung die Sicherheit, dass es funktioniert, und waren mit der Auswahl der Handwerker immer sehr zufrieden.“ Vieles wurde dann auch selber gemacht, wie z.B. die Holzschiebetüren im Innenraum und das Verlegen des Terrassenbodens. Denn: Die Nächte sind lang im Waldviertel – und das ist es, was es so lebenswert macht.
Bauherr: Familie A.
Planung: ah3 architekten zt gmbH