Zu- und Umbau bei Oberwölbling

3 Generationenhaus

EIN HAUS FÜR 3 GENERATIONEN | Platz gemacht in einem Haus aus den 60er Jahren

„Am besten ist ein Projekt gelungen, wenn man nicht erkennt, dass ein Architekt involviert war, aber eine komplette Veränderung stattgefunden hat!“, so Planer Norbert Steiner. Ganze 3 Generationen finden in dem alten Haus in der Nähe von Oberwölbling Platz, jede einzelne mit unterschiedlichen Ansprüchen.

Für eine Familie mit Kindern war das Gebäude konzipiert, gebaut in den 60er Jahren war damals auch genug Platz für alle vorhanden. Schon bald nützten jedoch drei Generationen das Haus, nach und nach wurde es eng im Wohnbereich. Aus dieser Situation entstand die Idee, für jede Generation eine komplette, abgeschlossene Wohneinheit zu schaffen. Großeltern, Eltern und Kinder wollten miteinander wohnen, jedoch ausreichend Privatsphäre haben. Zur Nutzung als Hauptwohnsitz die einen, als Wochenend- oder Sommerdomizil die anderen.

Unsichtbare Veränderungen
Die Eltern als Bauherrschaft beauftragten Norbert Steiner mit der Planung und für ihn war bald klar, dass ein Um- oder Zubau sensibel zu handhaben sei. Er wollte die Ansicht des alten Hauses unverändert erhalten, man sollte von der Straße aus keine baulichen Veränderungen erkennen. Im Erdgeschoß blieb also alles beim Alten, auch heute wohnen hier, wie schon von Beginn an, die Großeltern. Der ehemalige alte Holzschuppen hinter dem Haus sollte eine der Unsichtbare Veränderungen Die Eltern als Bauherrschaft beauftragten Norbert Steiner mit der Planung und für ihn war bald klar, dass ein Um- oder Zubau sensibel zu handhaben sei. Er wollte die Ansicht des alten Hauses unverändert erhalten, man sollte von der Straße aus keine baulichen Veränderungen erkennen. Im Erdgeschoß blieb also alles beim Alten, auch heute wohnen hier, wie schon von Beginn an, die Großeltern. Der ehemalige alte Holzschuppen hinter dem Haus sollte eine der neuen Wohneinheiten werden, das Dachgeschoß – komplett ausgebaut – eine zweite.

Der alte Holzschuppen wurde gartenseitig optisch komplett geöffnet, große Glasfronten geben den Blick auf einen wunderschönen Altbestand an Bäumen und Sträuchern frei und holen dadurch die Natur „ins Haus“.  „Architektur ist ein notwendiges Übel für uns Menschen, wir sollten eigentlich im Freien leben. Aber da es bei uns regnet und kalt ist, müssen wir uns dafür `Unterstände´ bauen“, erklärt Norbert Steiner seine Planung, mit der er das Gefühl `im Freien zu leben´ vermitteln wollte. Leben mit der Natur
Um die Natur auch im Dachgeschoß optimal einzufangen, entschied sich Steiner für große, rahmenlose Schiebetüren, erneut eine Menge an Glasflächen und eine große, von außen nicht sichtbare, Terrasse. Die besondere Anordnung der 12 Dachflächenfenster und die oberhalb der Schlafräume als Zwischendecke eingezogenen Glasschrägen bieten dem gesamten Wohnraum sowohl Morgen- als auch Abendsonne. Gleichzeitig sind alle Glasflächen komplett mit Jalousien verdunkelbar.

Neben der besonderen Lichtsituation ermöglichen die vielen Dachflächenfenster eine natürliche Durchlüftung. Das entsprechende Öffnen und Schließen der Fenster passiert automatisch und richtet sich nach Wettersituation und Temperatur. Sobald die Luft abgekühlt ist, öffnen sich die Fenster, es entsteht ein `Kamin-Effekt´, die warme Luft entweicht am höchsten Punkt über die obersten sechs Dachfenster, die kühle Luft vom Boden breitet sich im Raum aus.

Platz für alles Mögliche
Drei Generationen, drei Wohnräume und auch im Außenbereich viel Platz für Rückzugsmöglichkeiten. „Im Garten findet jeder seinen Lieblingsplatz, gemeinsam oder einsam, je nach Stimmung und Tageszeit“, erklärt der Bauherr stolz und ergänzt: „Die ersten Bäume hat meine Mutter schon mit Beginn des Hausbaues selbst gesetzt.“

Zu besonderen Anlässen einen Baum zu pflanzen – als Symbol für Leben, Glück, Beständigkeit oder Verwurzelung – ist als Tradition bekannt. Viel pragmatischer war allerdings der Zugang der Großeltern: „Früher war es der Brauch, als ersten Schritt, noch bevor der Hausbau begann, zunächst Obstbäume zu setzen. Dass möglichst rasch `was zuabawochst´ und man sicher zu essen hat“, wie die Mutter des Bauherrn lachend erklärt. Heute steht von diesen Bäumen der ersten Stunde zwar keiner mehr, stattdessen umgibt ein wunderbarer Mix aus Bäumen und Sträuchern das alte Haus, sorgfältig gesetzt und liebevoll gepflegt. S.H.

Eigentümer: Privat

Planung: SPUTNIC / DI Norbert Steiner