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NÖ Gestalte(n) Ausgabe 138

NÖ gestalten 138 21 Buchtipp! Es ist offensichtlich, dass von den italienischen Maurern und Zieglern gewisse Bau- details übernommen und in den bodenständigen Formenschatz integriert wurden. Die bis dahin glatten und ungegliederten Ziegelfassaden sind ab 1870 mit architek- tonischen Details wie Lisenen, Gurtgesimsen, Zahnschnittfriesen sowie gebogenen Fenster- und Türstürzen angereichert worden. All das sind nachweisliche Einflüsse von außen, die mit bodenständig-ländlicher Architektur nichts gemein haben. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts orientieren sich die großbäuerlichen Wirtschaftsbe- sitzer beim Ausbau ihrer Höfe vermehrt an der Mode dekorativer Putzfassaden nach städtischem Vorbild. Aus heutiger Sicht bleibt es Geschmacksfrage, ob man solche Fassaden als Sammelsurium protziger und schablonenhafter Zierelemente abtut oder als kreative und spannende Lösungsmodelle bewundert. Dass der Vierkanthof immer wieder zeitbedingten Runderneuerungen ausgesetzt war, verleiht ihm letztlich seine stets originelle Lebendigkeit. Dr. Heimo Cerny 1 Schichtmauerwerk mit Rollsteinlagen in „opus spicatum“ (dat. 1860), Rems, Gde. St. Valentin 2 Italienisch beeinflusste Sichtziegelfassade mit Lisenen, Zahnschnittfries und Rundbogenfenstern (dat. 1879), Knillhof in Haag Prestige-Vierkanter mit historistischen Putzfassaden: 3 Maier in Holz (um 1900), Gde. Strengberg 4 Maier in Kirchfeld (dat. 1922), Gde. Ardagger Die Fotos sind dem Buch „Vierkanter. Wahrzeichen des Mostviertels“ entnommen. Vierkanter – Wahrzeichen des Mostviertels, von OStR Mag. Dr. Heimo Cerny, Volkskultur Niederösterreich

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